Ameise_Nah

Eine neue Sicht

Geschichten erzählen ohne Heldenreise? Ja, klar! Und das müssen längst nicht immer Liebesgeschichten oder Märchenstrukturen sein. Ein Wechsel der Sichtweise hilft oft weiter. Das Schöne dran: Es darf gemischt werden…

«Keine Helden? Kein Problem», hiess es kürzlich hier im Blog. Gerade dann, wenn es im Betrieb anscheinend keine Helden gibt, hilft eine Art Lückentext aus Abschnitts-Anfängen oft weiter. Mehr dazu hier.

Doch wenn wir jede Story nach dem Märchenschema erzählen, wird das auf die Dauer ganz schön langweilig. Was also könnte es noch geben? Ein probater Tipp ist immer wieder: Wechseln Sie doch mal die Sichtweise. Und plötzlich ergeben sich ganz neue Möglichkeiten…

Was war mein Produkt, bevor es zum Produkt wurde? Was erlebt es während seiner «Geburt» oder seinem Werden bis es Produkt ist?
Was geschieht, wenn ich ganz nahe heran gehe und in den Mikrokosmos eintauche? Gibt es da plötzlich völlig neue Geschichten? Terry Prachett macht das beispielsweise in seinem Roman «Die Teppichvölker».
• Was, wenn ich ganz weit weg gehe und etwas von dort betrachte? Zum Beispiel aus dem Weltraum oder als Fliege, die auf etwas zufliegt wie in der Eröffnungszene von Men in Black 1 (ab Minute 1:00) – auch wenn wir nicht wirklich aus Sicht der Libelle schauen.
• Was würde geschehen, wenn ich mein Produkt aus der Sicht eines Montage-Werkzeuges beschreibe?

Und natürlich lassen sich fast alle diese Erzählweisen auch miteinander kombinieren. Einmal kräftig durchschütteln und schon entsteht eine völlig neue Geschichte.

Wie das in der Praxis aussieht?

Erinnern Sie sich an den ‘langweiligen’ Beschlag aus Edelstahl?. Noch bevor er als ein Stück Edelstahl «schon lange im Regal» lag, muss er ein Klumpen Erz irgendwo im Gebirge gewesen sein: «Da lag ich. Bewegungslos, umgeben von Stein. Um mich herum nichts als Stille und Dunkelheit. Manche sagen, jene wie ich, seien aus dem Fels geboren. Ich weiss nicht… Verstehen Sie mich nicht falsch, das Gefühl da drin war gar nicht so unangenehm. Ich war einfach. Wenn ich so zurückblicke, war es eine angenehme Zeit.»

Nach und nach erfahren wir, den schwierigen Weg des Erzes bis es Edelstahl ist. Und wie es als Beschlag endlich seine eigentliche Bestimmung findet: «Man hat mich extra hergestellt für ein Ding namens Jeka.» Die ganze Geschichte finden Sie hier.

Ganz anders und doch ganz ähnlich ist die Geschichte «von der Tomate, die so gern zum Käse wollte» aufgebaut. Die Zutaten: Eine gute Portion Märchenstruktur,
eine sauertöpfische, getrocknete Tomate und ihre Erlebnisse bis sie auf dem (Restaurant-)Tisch landet. Dazu noch eine Prise überraschender Schluss. Das Resultat: Eine Geschichte, die man seinen Kindern oder Enkeln erzählen kann und die zum Restaurant-Besuch animiert. «Es war einmal eine Tomate, die hing an einem Strauch…» Lesen Sie hier weiter.

Wie war das mit dem überraschenden Schluss? Mehr dazu bald hier im Blog.

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